Sonntag, 18. September 2011

Bücher fürs schlechte Gewissen

Ich bin ja grad ein wenig auf dem Öko-Trip. Angefangen hat es vor etwa 2 ½ Jahren als ich mich dazu entschlossen habe, kein Fleisch mehr zu essen (ich esse aber noch andere tierische Produkte und auf Fisch kann ich leider noch nicht komplett verzichten). Irgendwie hatte das dann bei mir den Effekt mehr für Umwelt- und Tierschutz tun zu wollen. Es ist aber sehr schwierig und fängt natürlich dabei an, wenig Müll zu produzieren, auf Wegwerfprodukte zu verzichten usw. was schwieriger ist als gedacht. Ein guter Anfang ist auf jedenfall schon immer einen Stoffbeutel dabei zu haben für Spontankäufe – es gibt hier so viele schicke und süße Designs, dass eine Plastiktüte im Vergleich sowieso auch schon eine Modesünde ist.
Ich möchte die nächsten Tagen interessante Bücher und eine DVD empfehlen (s. Foto).
Versteht mich nicht falsch, ich war zwar niemand der jeden Tag sein Steak gebraucht und 2 Wurstbrote gegessen hat, aber ich mag Fleisch, den Geschmack, wie es riecht. Ich denke nur, dass die Art wie Fleisch produziert wird (ja es sind Tiere, aber sie werden wie ein herkömmliches  Industrieprodukt behandelt) so im Moment nicht richtig ist. Auch Biofleisch ist für mich keine wirkliche Alternative, am Ende landen die Tiere zum Beispiel fast alle beim selben Schlachter und was da passiert... Jeder sollte für sich selbst entscheiden, aber sich wenigstens einmal ernsthaft damit auseinander setzen, was Fleisch essen bedeutet. Und es hat nicht mehr viel mit dem Schlachten aus der Zeit unserer Großeltern zu tun.
Für mich war ein Artikel bei Dr. Baumann der letztlich auslösende Faktor Klick! 
Dr. Baumann stellt Kosmetik her, ohne Tierversuche und setzt sich eben für Umwelt- und Tierschutz ein. Ich hab eine ganze Zeitland auch Produkte hiervon verwendet und war sehr zufrieden. Einziges Manko, man bekommt es (zumindest vor ein paar Jahren) nur über eine/n Kosmetiker/in. Deswegen habe ich irgendwann wieder zu konventioneller Kosmetik gegriffen - reine Bequemlichkeit. Ich möchte aber versuchen so oft wie möglich wieder auf Öko-Produkte zu wechseln. Die Naturkosmetik in der Drogerie sind aber oft nicht wirklich welche. Sicher sind sie auf jedenfall mit folgenden Siegeln: Ecocert, BDIH, NaTrue.

Den Anfang macht  „Tiere essen“ von Jonathan Safran Foer, das letztes Jahr erschienen ist.
Aus dem Klappentext: „Diese Geschichte fing nicht als Buch an. Ich wollte einfach wissen – für mich und meine Familie –, was Fleisch ist. Ich wollte das so konkret wie nur möglich wissen. Wo kommt es her? Wie wird es produziert? Wie werden die Tiere behandelt, und inwieweit ist das wichtig? Welche ökonomischen, gesellschaftlichen und umweltrelevanten Auswirkungen hat das Essen von Tieren? Meine persönliche Suche war an diesem Punkt nicht zu Ende Ende. Als Vater eines Kindes wurde ich mit Realitäten konfrontiert, die ich als Bürger nicht ignorieren und als Schriftsteller nicht für mich behalten konnte“ Jonathan Safran Foer
Ich fand das Buch wirklich richtig gut und viele haben ja auch lobend erwähnt, dass Foer nicht mit erhobenem Zeigefinger schreibt. Er schreibt Fakten und viele davon will man vielleicht nicht wirklich wissen, aber ich denke, wer Fleisch und tierische Produkte isst, sollte sich wirklich mal damit auseinander setzen. Und kann danach ja immer noch entscheiden.
Am einfachsten wäre es in meine Augen, wenn sich alle folgendermaßen verhalten würden: 1-2 in der Woche Fleisch und Wurst essen, 1-3 in der Woche Sojaprodukte und ansonsten viel Gemüse und Obst, Kartoffeln, Nudeln, Reis. So kann man leben, wirklich und dabei auch glücklich sein :-) Aber dann müssten eben auch solche, die 7 mal in der Woche 2 mal täglich (mindestens) Fleisch essen, mitmachen.
So müssten weniger Tiere gehalten werden, die weniger ausscheiden, die Ökobilanz weniger belasten, das angebaute Soja (weniger als es momentan der Fall ist) würde für Mensch und Tier ausreichen, die Äcker wären nicht überdüngt mit teilweise mit E.colibakterien und Antibiotika Rückständen belasteten Ausscheidungen was wiederum beim Endkunden – uns – landet. Und uns krank macht, auch die die Gemüse essen (vor ein paar Monaten hat schließlich keiner mehr Tomaten und Gurken angefasst).
Die Tiere hätten mehr Platz und bessere Lebensbedingungen. Die Bauern müssten nicht immer mehr immer günstiger produzieren mit stetig sinkenden Gewinnen und steigenden Risiken.
Und jetzt gibt es eine leckere Kürbissuppe mit Kürbis vom Hofladen, yammi!

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